Kevin Kühnert lässt das Leben als Politiker hinter sich: Was hat ihn dazu getrieben?
Die Nachricht kam überraschend: Kevin Kühnert ist vor Kurzem noch Generalsekretär der SPD, hat sich aber zum Rückzug aus der Politik entschieden. Wir erklären euch, was den 35-Jährigen dazu bewogen hat.
Erst vor wenigen Tagen zeigt sich Kevin Kühnert im Talk mit Markus Lanz genervt, als es um die Kanzlerfrage geht. Beruflich wird er sich mit der Frage in Zukunft aber nicht mehr auseinandersetzten müssen: Der junge Politiker hat seine politischen Ämter niedergelegt.
Noch vor wenigen Monaten ist an Rücktritt nicht zu denken
Kevin Kühnert zieht sich aus dem politischen Leben in Berlin zurück, sein Nachfolger steht bereits fest. Noch im Sommer dieses Jahres scheint von Rücktrittsgedanken noch keine Spur zu sein. Damals ist Kühnert auch Gast in der Polit-Show von Markus Lanz. Im Zusammenhang mit den eher durchwachsenen Ergebnissen seiner Partei bei der Europawahl, muss sich Kühnert die Frage gefallen lassen, ob er deshalb schon an Rücktritt gedacht habe, so T-Online. Das verneint er:
Nein, wenn ich es getan hätte, hätte ich tatsächlich zurücktreten sollen. Wenn man dann solche Selbstzweifel hat, dann ist man da nicht richtig. Aber ich verspreche Ihnen: Wenn ich der Auffassung wäre, das Austauschen von wem auch immer und sei es ich selbst, würde ganz viele bessere Ergebnisse produzieren: Ich würde es machen.
Das Blatt scheint sich aber gewendet zu haben, am Montag (7. Oktober 2024) verkündet Kühnert, dass er von seinem Amt zurücktritt, wie u. a. Bild berichtet.
Kühnert gibt seiner Gesundheit Vorrang
In einem Artikel der Frankfurter Rundschau heißt es, Kühnert habe in einem Schreiben seine Beweggründe wie folgt dargelegt:
Die Energie, die für mein Amt und einen Wahlkampf nötig ist, brauche ich auf absehbare Zeit, um wieder gesund zu werden. Deshalb ziehe ich die Konsequenzen. Indem ich mich jetzt ganz um meine Gesundheit kümmere, glaube ich, meiner doppelten Verantwortung am besten gerecht zu werden.
Details zu seinem Zustand gibt er nicht preis, Gerüchte darum kursieren natürlich aber bereits. Cicero beispielsweise schreibt, es solle sich um "eine psychische Erkrankung" handeln. Ob dem wirklich so ist, bleibt allerdings unklar. Kühnert beschränkt sich in Interview meist auf politische Themen, lässt sein Privatleben außen vor. Durchaus also möglich, dass die Öffentlichkeit nicht erfahren wird, was genau hinter seinen gesundheitlichen Problemen steckt. Und das ist auch vollkommen so in Ordnung.
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Verwendete Quellen:
T-Online: Zweifel am Kanzler"Die Frage ist, ob Scholz noch die Kraft hat"
Bild: Kevin Kühnert tritt zurück! „Weil ich leider nicht gesund bin“
Frankfurter Rundschau: „Politik kann hässlicher Raubbau sein“: Kühnert-Rücktritt schockiert SPD-Kollegen
Cicero: Wenn Politik krank macht