Ex-Finanzminister Christian Lindner: "Manchmal ist eine Entlassung auch eine Befreiung"

Christian Lindner gibt sich nach Entlassung gelassen, er fühlt sich befreit
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Christian Lindner gibt sich nach Entlassung gelassen, er fühlt sich befreit

Christian Lindner wurde kürzlich als Finanzminister entlassen. Nach Außen gibt er sich gefasst, fasst schon gelassen.

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Bundeskanzler Scholz hat vor Kurzem das Scheitern der Ampelkoalition bekannt gegeben, im kommenden Jahr soll es Neuwahlen geben. In diesem Zusammenhang hat er auch seinen Finanzminister Christian Lindner entlassen. Letzterer gibt sich nach außen gefasst – auch bei seinem aktuellsten TV-Auftritt.

"Fühle mich befreit": Christian Lindner zeigt sich nach Entlassung gefasst

Am vergangenen Mittwoch sprach Christian Lindner im Bundestag – und war abends bei Sandra Maischberger in deren gleichnamiger Sendung zu Gast. Zu beiden Gelegenheiten betonte er, dass er in seiner Amtsenthebung auch eine Chance sehe: "Manchmal ist eine Entlassung auch eine Befreiung."

Ob er dies tatsächlich so meint oder nur nach außen den Schein wahren will, weiß wohl nur er. Moderatorin Maischberger versuchte zwar im Laufe des Abends mehrfach, den FDP-Politiker aus der Reserve zu locken. Doch er ließ sich nur bedingt darauf ein. Immerhin räumte er aber ein:

Im Kopf war ich da schon in der Wahlkampfphase des nächsten Jahres. [...] Nahe den Tränen [war ich in den letzten Tagen] nicht, aber ich war schon angefasst. Dieser innere Zwiespalt, zu hören und wissen, was getan werden sollte, und dann die Limits zu sehen, hat mir arg zugesetzt.

"Ich bin ein höflicher Mensch": Lindner will Schuldzuweisungen vermeiden

Auch darüber, wer nun Schuld daran sei, dass die Ampelkoalition nun aufgelöst werden soll, wollte sich Lindner nicht wirklich äußern. Mehrfach erklärte er, die Moderatorin wolle "gern weiter mit dem Rückspiegel arbeiten", wenn sie ständig der Frage nach der Schulfrage nachginge.

Er selbst sei "ein höflicher Mensch", weswegen er dennoch auf möglichst viele Antworten eingehen wolle – wenngleich auch zähneknirschend, wie immer mal wieder deutlich wurde im Sendungsverlauf. So beendete er letztlich die Schuldfragen-Schleife mit:

Sie werden mich nicht dazu bringen können, irgendwas Spöttisches zu sagen. [...] Ich bin entlassen worden.

Er kann sich aber einzelne Spitzen gegen Scholz und Co. nicht verkneifen

So ganz ohne verbale Spitzen ging es dann aber doch nicht. Als Lindner mit der Dunkelhaarigen über den Ampelbruch und den Verlust des Postens als Finanzministers sprach, konnte er sich einen kleinen Seitenhieb auf Scholz und Habeck nicht verkneifen:

Verehrte Frau Maischberger, ich muss Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen [...] Vor dem Ampelbruch habe nicht nur ich ein Papier vorgelegt, sondern auch der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck.

Und auch rund um die Kanzlerfrage – Lindner betonte, diesbezüglich keine Ambitionen zu haben – ließ der FDP-Spitzenpolitiker eine kleine Spitze verlauten. Er würde sich selbst nicht als "cool" bezeichnen, denn:

Das Wort ‚cool‘ hat seit vergangenem Sonntag einen neuen Klang. [Seit sich Olaf Scholz in der Sendung von Caren Miosga als "cooleren" Kanzlerkandidaten als Friedrich Merz bezeichnet hatte; Anm.d.Red.]

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Verwendete Quellen:

ARD: Maischberger (ausgestrahlt am 13.11.2024)

RND: FDP-Chef im ARD-Talk: Maischberger cooler als Lindner

FAZ: TV-Kritik zu „Maischberger“: So sieht es in Christian Lindners Seele aus