Schlechte Quoten für RTLs "Menschen, Bilder, Emotionen": Gottschalk und Guttenberg in der Kritik
Normalerweise ist der obligatorische Jahresrückblick ein echter Quotengarant für RTL. Doch in diesem Jahr ist alles anders und die ARD zieht an RTL vorbei.
Zum Jahresende gehören die Jahresrückblicke im Fernsehen einfach dazu wie der Spekulatius zum Weihnachtsfest. Insbesondere die RTL-Sendung Menschen, Bilder, Emotionen erzielte immer wieder Top-Einschaltquoten – jedenfalls solange Günther Jauch (66) die Sendung moderierte.
Mit seinen Nachfolgern Thomas Gottschalk (72) und dem ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg endet der Abend in einem wahren Quoten-Debakel. Noch während die Show mit den positiven und negativen Höhepunkten des Jahres läuft, gibt es bei Twitter bereits zuhauf böse Kommentare, wie sueddeutschezeitung.de berichtet.
Gottschalk erntet viel Kritik
Nach dem Wetten, dass …? Revival am 18. November 2022, das wegen unpassender Äußerungen von Gottschalk gegenüber Gast Sarah Connor heftig kritisiert wurde, kann die Moderatoren-Legende auch dieses Mal nicht überzeugen. Da kann auch Show-Neuling Karl-Theodor, der nach den Querelen um seine Doktorarbeit vor allem als Unternehmensberater und Lobbyist tätig ist, nichts ändern.
Dabei hätte Menschen, Bilder, Emotionen am 11. Dezember durchaus jede Menge Potenzial gehabt. Nicht nur, dass 2022 bislang ein wirklich ereignisreiches Jahr ist, auch die Gästeliste kann sich sehen lassen. Von Marius Müller-Westernhagen (74) bis hin zu FDP-Chef Christian Lindner (43) reichen die prominenten Gesprächspartner:innen. Doch Gottschalk kann diese Steilvorlage scheinbar nicht nutzen.
Die Zuschauer:innen wandern ab
Stattdessen überzieht Gottschalk die Sendung. Ursprünglich ist für den emotionalen Jahresrückblick lediglich eine Stunde Sendezeit eingeplant, am Ende werden es ganze 200 Minuten! Und von den offenbar ziemlich enttäuschten Zuschauer:innen gibt es die entsprechende Quittung. Sie ziehen ihre Konsequenzen sowie die Fernbedienungen und wandern millionenfach ab. Eine herbe Schlappe für RTL, die der Sender ausgerechnet bei seinem sonstigen Flaggschiff einstecken muss.
Wie tz.de berichtet, landet Menschen, Bilder, Emotionen an diesem Abend in der Zuschauer:innengunst auf dem letzten Platz. Laut Branchendienst dwdl.de haben gerade einmal 2,23 Millionen Zuschauer:innen eingeschaltet – bezogen auf das Gesamtpublikum ergibt das unter dem Strich einen Marktanteil von gerade einmal 8,8 Prozent. Damit bleibt der RTL-Jahresrückblick weit hinter den hohen Erwartungen zurück.
Gewinner:innen sind die Öffentlich-Rechtlichen
Deutlich mehr Zuschauende begeistern sich für Inga Lindström: Der Autor und ich auf ZDF (4,24 Millionen haben hier eingeschaltet). Der absolute Sieger an diesem Abend ist überraschenderweise die ARD mit Polizeiruf 110: Abgrund. Ganze 7,76 Millionen Menschen entspannen sich lieber bei einem gepflegten Krimi, anstatt Gottschalks Show zu verfolgen. Da können auch seine flotten Kommentare als Reaktion auf die Twitter-Schelte nichts ändern.
Verwendete Quellen:
Tz.de: Quoten-Desaster für Gottschalk und Guttenberg: ARD klaut RTL die Zuschauer weg
Sueddeutschezeitung.de: Jahresrückblick: "Einen Shitstorm sollten wir hinkriegen"