Deutsche Automobilindustrie: Expertin fordert Regierung zum Handeln auf
Um die deutsche Automobilindustrie ist es derzeit nicht sonderlich gut bestellt - zumindest, wenn es nach VDA-Präsidentin Hildegard Müller geht. Die Expertin hat diesbezüglich nun einen klaren Appell an die Ampel-Regierung gerichtet.
Die Ampel-Regierung hat seit jeher immer wieder mit Krisen zu kämpfen gehabt - aktuell sind dabei beispielsweise der Nahost-Konflikt und der Krieg Russlands gegen die Ukraine. Bezüglich der Handhabung derlei Krisen vonseiten der Ampel-Regierung hagelt es auch immer wieder Kritik: Zuletzt hat ein Bundespolizist etwa den Umgang der Bundesregierung rund um Bundeskanzler Olaf Scholz mit der Zuwanderer-Kriminalität scharf kritisiert.
Oftmals wird Scholz und seinen Minister:innen zu langsames Handeln vorgeworfen - ein Kritikpunkt, den auch die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, vorbringt. Im Gespräch mit der BILD-Zeitung hat sie kürzlich über das Problem der laut ihr drohenden Deindustrialisierung in der Automobilindustrie gesprochen.
VDA-Präsidentin warnt vor Deindustrialisierung
Wie neben der BILD-Zeitung auch das Magazin Focus Online sowie die Seite Factory berichten, sieht die Expertin das Problem nicht darin, dass Deutschland keine guten Produkte liefere oder diese keiner haben wolle - es liege vielmehr daran, dass sich die Bundesrepublik durch zu hohe Steuern, Energiepreise und Abgaben sowie zu viel Bürokratie selbst als Standort unbeliebt mache.
Derzeit investiere man hohe Summen in Entwicklung und dergleichen. Doch Müller mahnt die Politik auch: "Wo die Investitionen stattfinden, hängt von der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Standortes ab". Man könne in Deutschland nicht "mit allem am teuersten" sein. Mittlerweile sei es so weit, dass nur noch ein Prozent der Unternehmen plane, ihre Investitionen in Deutschland als Industriestandort zu erhöhen. Eine drohende Deindustrialisierung Deutschlands betreffe dabei bei weitem nicht nur die Automobilindustrie, so Müller weiter.
Dringender Handlungsbedarf der Ampel-Regierung
In dieser Hinsicht sendet die Präsidentin des VDA einen klaren Appell an die Ampel-Regierung. Über die aktuellen Vorgänge und die möglichen Folgen davon sei man sich schon lange im Klaren. Gipfeltreffen und Beratungsgespräch helfen jedoch nun nicht mehr weiter - es müsse endlich etwas getan werden.
Man sehe "keine konkreten Schritte", so die Expertin. Um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern brauchen die Unternehmen nun tatkräftige Unterstützung. Um ihren Standpunkt zu untermauern nennt sie als Beispiel die zahlreichen mittelständischen Unternehmen, die die VDA täglich um Unterstützung bitten. "Die Welt wartet nicht auf uns", so die Müller.
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Verwendete Quellen:
BILD: "VDA-Chefin Hildegard Müller im Interview: Ist das deutsche Automärchen Geschichte?"
Focus Online: "Hildegard Müller: VDA-Präsidentin warnt vor Deindustrialisierung: 'Die Welt wartet nicht auf uns'"
Factory: "Ähnliche Probleme in Österreich Deutsche Autobauer-Lobby warnt vor drohender Deindustrialisierung "