Royal Family: UN-Experten fordern Aufarbeitung der dunklen Vergangenheit
Die königliche Familie Großbritanniens ist aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen und diesen Teil ihrer dunklen Geschichte aufzuklären.
Expert:innen der Vereinten Nationen fordern die britische Regierung und das Königshaus auf, ihre historischen Verbindungen zur Sklaverei zu untersuchen.
Königshaus soll Verbindungen zur Sklaverei aufklären
Am Dienstag, den 28. März, entschuldigte sich der Scott Trust, dem der Guardian gehört, für die Rolle der Gründer der Zeitung bei der Sklaverei und kündigte ein zehn Jahre langes, mehrere Millionen Pfund schweres Programm zur Wiedergutmachung an.
Dies hat UN-Expert:innen und Aktivist:innen dazu veranlasst, andere Institutionen wie die königliche Familie aufzufordern, dem Beispiel des Guardian zu folgen.
Prof. Verene A. Shepherd, Vorsitzende des UN-Ausschusses zur Beseitigung von Rassendiskriminierung und Direktorin des Zentrums für Reparationsforschung an der University of the West Indies, sagte:
Der britische Staat hat sich geweigert, sich bei Afrikanern und Menschen afrikanischer Abstammung für die Rolle zu entschuldigen, die er beim Handel und der Versklavung von Millionen von Afrikanern in der Karibik gespielt hat, und hat lediglich nichtssagende Erklärungen der Reue und des tiefen Bedauerns abgegeben. Ich rufe auch nichtstaatliche Akteure im Vereinigten Königreich auf, sich den Menschen in Afrika und der Karibik anzuschließen, um ihre Regierung und die königliche Familie zur Wiedergutmachung zu bewegen.
Die Rolle des Königshauses
In Prinz Harrys brisanten MemoirenSpare schrieb er, dass die Monarchie ihren Reichtum einst durch "ausgebeutete Arbeiter und Kämpfe, Annexion und versklavte Menschen" erwirtschaftete.
Esther Stanford-Xosei, Anwältin und Expertin für Reparation, erklärte gegenüber CBS News, dass die Monarchie "stark in die Finanzierung der Versklavung verwickelt" war und dass die königliche Familie "auch Nutznießer der Arbeit versklavter Afrikaner" war. Sie fügte hinzu:
Der Gouverneur der Royal African Company war James II, auch bekannt als der Herzog von York... Sie fanden auch Wege, Afrikaner mit der Inschrift "DY" für Duke of York zu brandmarken.
Die heutigen Mitglieder der königlichen Familie, einschließlich des Thronfolgers Prinz William, haben sich nie für die direkte Rolle ihrer Vorfahren im Sklavenhandel entschuldigt, sondern lediglich ihr Bedauern zum Ausdruck gebracht. William sagte bei seinem Besuch in Jamaika im Jahr 2022:
Die entsetzliche Gräueltat der Sklaverei wird unsere Geschichte für immer prägen. Ich möchte mein tiefes Bedauern zum Ausdruck bringen.
Stanford-Xosei sagte, der Grund, warum er nicht weiter gehe, sei, dass er sich bewusst sei, was es bedeute, sich tatsächlich zu entschuldigen, "und zwar im Hinblick auf die rechtliche Verpflichtung zur Wiedergutmachung". Sie sagte, die königliche Familie sei besorgt, dass es die Monarchie "nicht nur Geld, sondern auch Status kosten würde... Es würde die Kriminalität dieser Institution aufdecken".
Ein Mitglied der königlichen Familie ergreift Maßnahmen
Der Schauspieler und Aktivist David Harewood verriet, dass sich ein Mitglied der königlichen Familie mit der "dunklen Vergangenheit" seiner Familie auseinandersetzt:
Ich selbst war beeindruckt und ermutigt von der Offenheit und Bereitschaft von David Lascelles, dem achten Earl of Harewood, mit mir über genau dieses schwierige Thema zu sprechen.
David Lascelles ist ein Cousin zweiten Grades von König Charles III. und ein Urenkel von George V. Einer seiner Vorfahren besaß 26 Plantagen und 3.000 Sklaven, wodurch die Familie ihr Vermögen mit westindischem Zuckerhandel machte.
Verwendete Quellen:
Guardian: 'UK government and royals called on to investigate slavery links after Guardian apology'
CBS News: 'Why Britain's royals won't apologize for profiting off slavery, and why Prince Harry's admission matters'
The Sun: 'RICH HISTORY Who is the Earl of Harewood David Lascelles?'
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK