Queen Elizabeth II.: Kann bald jede:r ihre Sterbeurkunde kaufen?
In England gelten die gesetzlichen Bestimmungen für Urkunden über Geburten, Sterbefälle und Eheschließungen nicht für Herrscher:innen, sondern nur für deren Volk. Die Königin starb jedoch in Balmoral in Aberdeen, wo die Gesetze etwas anders sind.
Am Donnerstag, den 8. September um 12.30 Uhr, äußert sich der Buckingham-Palast zu seiner Besorgnis über den Gesundheitszustand der Königin. Um 18.30 Uhr gibt der Palast eine weitere Verkündung bekannt.
Königin Elizabeth II. braucht keine Sterbeurkunde
Der Buckingham-Palast hat den Tod der Königin in einer Erklärung bestätigt. Dort heißt es, sie sei am Nachmittag des 8. Septembers friedlich in Balmoral gestorben. Doch die Mitteilung enthält keine weiteren Hinweise auf die Todesursache oder die gesundheitlichen Probleme, die die Queen in den Monaten vor ihrem Tod geplagt hatten.
Newsweek weist darauf hin, dass der Tod von Herrscher:innen in England rechtlich nicht registriert werden muss, was bedeutet, dass die Königin möglicherweise keine offizielle Sterbeurkunde besitzt.
Das Registrierungsgesetz von 1836 schließt Monarch:innen aus, denn es wurde unterschrieben, "um die Mittel für ein vollständiges Register der Geburten, Todesfälle und Eheschließungen der Untertanen Seiner Majestät bereitzustellen". Nur die Bevölkerung bekommt also Urkunden ausgestellt.
Sie ist wieder bei Philip
Die einzige Möglichkeit, die offizielle Todesursache der am längsten regierenden Monarchin in der britischen Geschichte zu bestätigen, hängt von einer offiziellen Erklärung des Buckingham-Palastes ab oder von Charles III., der persönlich die Todesursache bekannt gibt. Laut Newsweek ist jedoch unwahrscheinlich, dass der Gesundheitszustand der Royals öffentlich bekannt gegeben wird.
Ein königlicher Experte spekuliert, dass Königin Elizabeth II. an gebrochenem Herzen gestorben sei und dies zusammenhängen könnte mit ihrem geliebten Prinz Philip, den sie 2021 verloren hat, so Scottish Express Daily.
Ein schmerzloser Tod
Lady Colin Campbell behauptet, die Königin sei an einer Knochenerkrankung gestorben, die zum Teil durch Stress verursacht wurde, so News.com.au. In einem langen Video, das kurz vor der offiziellen Erklärung des Buckingham-Palastes veröffentlicht wurde, erklärt Lady Colin Campbell:
Ich denke, wir können auch dankbar dafür sein, dass ihr Tod relativ schmerzlos war. Knochenkrebs ist kein Spaß.
Andere Gesetze in Schottland
Die Königin ist in Schottland verstorben und dort gelten andere Gesetze. Das Gesetz über die Registrierung von Geburten, Todesfällen und Eheschließungen in Schottland von 1965 schreibt vor, dass der Tod jeder Person, die in Schottland stirbt, registriert werden muss.
Das bedeutet, dass eine Sterbeurkunde innerhalb von sieben Tagen nach dem Tod eingereicht werden muss. Es gibt keine Bestimmungen, die die Monarch:innen davon befreien, die Anforderungen des Gesetzes zu erfüllen. Daher kann es sein, dass für die Königin eine Sterbeurkunde ausgestellt und registriert worden ist.
Die Urkunde der Queen kaufen
Es besteht natürlich die Möglichkeit, dass für die Königin eine besondere Vereinbarung getroffen wurde, die sie von der Urkunde befreit. Doch sollte dem nicht so sein, kann jede:r die Sterbeurkunde der Königin bei den National Records of Scotland für zehn Pfund anfordern, so Scottish Express Daily. Allerdings würde National Records of Scotland mit der Freigabe einer Sterbeurkunde bis eine Woche nach dem Ende der offiziellen Staatstrauer warten.
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Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK