Prinz Harry: Würde er als US-Bürger seine royalen Titel verlieren?

Prinz Harry: Würde er als US-Bürger seine royalen Titel verlieren?
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Prinz Harry: Würde er als US-Bürger seine royalen Titel verlieren?

Sollte Prinz Harry wirklich jemals die US-amerikanische Staatsbürgerschaft anstreben, müsste er wohl einige Auflagen in Kauf nehmen. Unter anderem droht dem britischen Royal der Verlust seines Prinzen-Titels.

Prinz Harry hat in seinem jüngsten TV-Interview verraten, dass er mit dem Gedanken spielt, US-amerikanischer Staatsbürger zu werden. Sollte er diese Pläne in die Tat umsetzen, könnte er seine königlichen Titel verlieren, berichtete die britische Zeitung "The Mirror".

Fachanwalt befürchtet jahrelangen Rechtsstreit

Im Gespräch mit Reporter Will Reeve (31) von der TV-Show "Good Morning America" offenbarte der jüngere Sohn von König Charles III. (75): "Die amerikanische Staatsbürgerschaft ist ein Gedanke, der mir schon durch den Kopf gegangen ist, aber sicherlich nicht etwas, das für mich im Moment eine hohe Priorität hat." Und vermutlich dürfte er sich das Vorhaben auch noch ganz genau überlegen. Denn: Das US-amerikanische Gesetz besagt, dass er seine königlichen Titel aufgeben und seine Treue zu einer ausländischen Monarchie aufgeben müsste, um eine Green Card zu erhalten. Die Treue zu seinem Vater offiziell aufzukündigen, würde wohl zum endgültigen Bruch mit der Royal Family führen - und das, wo Harry nach Charles' Krebsdiagnose gerade erst versöhnliche Signale in Richtung seiner Familie gesendet hat.

Zudem könnte Harry eben seine royalen Titel verlieren. Möchte er seinen "Prinz" behalten, müsste er wohl einen langwierigen Prozess führen, erläuterte Alphonse Provinziano von der US-Anwaltskanzlei Provinziano & Associates gegenüber "The Mirror". "Anstatt auf seinen Titel zu verzichten, könnte Prinz Harry stattdessen das Gesetz als Verstoß gegen die Gleichbehandlungsklausel des 14. Verfassungszusatzes anfechten, da es ihn anders behandelt als gebürtige Amerikaner", sagte Provinziano, der internationales Recht praktiziert. "Da es sich um einen so ungeklärten Rechtsbereich handelt, würde es wahrscheinlich bis zum Obersten Gerichtshof der USA gehen. Alternativ könnte Prinz Harry den Kongress bitten, ein Privatgesetz zu verabschieden, das ihm erlaubt, seinen Titel zu behalten, aber das wäre anspruchsvoll." Ob der Prinz diese Sonderbehandlung möchte, sei jedoch fraglich.

Schon Harrys Einreise führte zu Diskussionen

Harry lebt seit der Abkehr von der Royal Family im Jahr 2020 in Montecito, Kalifornien. Seine Frau Meghan (42) ist gebürtige US-Amerikanerin. Es gab viele Fragen zu Harrys möglicher US-Staatsbürgerschaft, nachdem er in seinen Memoiren "Reserve" zugegeben hatte, Drogen genommen zu haben. Seine Enthüllungen führten zu Forderungen, seinen Visumsantrag freizugeben, damit der amerikanische Steuerzahler nachvollziehen könne, ob er seinen Drogenkonsum angegeben habe.

In seinen Memoiren verriet der Royal, dass er sich mit Marihuana und weiteren Substanzen beschäftigt hatte, um mit dem Tod seiner Mutter, Prinzessin Diana (1961-1997), klarzukommen. Es gab Spekulationen darüber, dass dem Herzog von Sussex die US-Staatsbürgerschaft verweigert werden könnte, falls er jemals einen Antrag stellen würde, da die verschiedenen Drogen, die er zugegeben hat, verboten sind oder streng kontrolliert werden. Trotz Forderungen nach einer Freigabe seines Visumantrags entschieden Anwälte der US-Regierung, dass dieser nicht offengelegt werden dürfe, da es sich um "private persönliche Informationen" handele.

Harrys Hinweise auf den Drogenkonsum veranlassten eine konservative Denkfabrik in Washington DC sogar zu der Frage, warum ihm im Jahr 2020 überhaupt die Einreise in die Staaten gestattet wurde. Die Heritage Foundation reichte Klage gegen das Department for Homeland Security (DHS) ein. Als Reaktion auf die Eingaben des Think Tanks, dass Harrys US-Visumantrag freigegeben werden sollte, sagten Anwälte im Namen des DHS, die Heritage Foundation habe "kein mögliches Fehlverhalten der Regierung oder ein anderes öffentliches Interesse nachgewiesen, das Prinz Harrys Datenschutzinteresse an diesen Aufzeichnungen überwiegen würde".