Mord an JFK: Diese wilden Verschwörungstheorien halten sich bis heute

Mord an JFK: Diese wilden Verschwörungstheorien halten sich bis heute
© imago/Everett Collection
Mord an JFK: Diese wilden Verschwörungstheorien halten sich bis heute

Der Mord an John F. Kennedy erschütterte die Welt. Bis heute gibt es zahlreiche Verschwörungstheorien rund um den 22. November 1963...

Kaum ein Ereignis hat so viele Verschwörungstheorien nach sich gezogen wie die Ermordung von John F. Kennedy (1917-1963). Am 22. November 1963 jährt sich das Attentat auf den damaligen US-Präsidenten in Dallas zum 60. Mal. Als Attentäter wurde Lee Harvey Oswald (1939-1963) festgenommen. Es gibt aber auch wilde Theorien, wonach Kennedy beispielsweise durch einen aus einem Regenschirm abgefeuerten Pfeil getroffen wurde. Das sind die wildesten Verschwörungstheorien rund um den Mord an JFK:

Gab es Verbindungen in die Sowjetunion?

Lee Harvey Oswald, der zuvor etwa drei Jahre in der Sowjetunion gelebt hatte, soll sich selbst als Marxist bezeichnet haben. Er wurde beschuldigt, Kennedy aus dem Fenster im sechsten Stock eines nahe gelegenen Schulbuchlagers erschossen zu haben, als der Präsident in einem offenen Wagen durch Dallas gefahren wurde. Lee Harvey Oswald wurde zwei Tage nach seiner Verhaftung von Jack Ruby (1911-1967) erschossen, als er in ein anderes Gefängnis überführt werden sollte.

Später veröffentlichte Akten enthüllten laut US-Medien, dass Oswald zwischen dem 27. September und dem 3. Oktober 1963 mehrmals die sowjetische Botschaft in Mexiko-Stadt besucht haben soll, um ein Visum für Kuba zu beantragen. Untersuchungen ergaben den Medienberichten zufolge, dass Oswalds marxistische Ideologie ein "wichtiger Faktor" war, der sein Verhalten beeinflusste.

Der Mann mit dem Regenschirm

Verschwörungstheoretiker hatten auf Aufnahmen von Kennedys Ermordung schnell einen mysteriösen Mann entdeckt, der einen Regenschirm in der Hand hält - obwohl es nicht regnete. Der sogenannte "Umbrella Man" ("Regenschirm-Mann") wurde von der "Washington Post" als die berühmteste Verschwörungstheorie mit mehreren Schützen beschrieben. Eine Theorie besagt, dass der "Umbrella Man" einen Betäubungspfeil in Kennedys Hals geschossen haben könnte und ihn dadurch bewegungsunfähig machte, damit Oswald oder andere einen tödlichen Schuss abgeben konnten.

Allerdings meldete sich der "Umbrella Man" später selbst bei den Behörden. Louie Steven Witt gab dabei an, er habe den Regenschirm an dem Tag in Dallas dabeigehabt, um gegen Kennedys Politik zu demonstrieren. Die Theorie, wonach es mehrere Schützen gegeben haben müsste, hält sich aber weiterhin hartnäckig...

Die "Grassy Knoll"-Theorie

Einige Leute glaubten, dass es einen zweiten Schützen auf dem Grassy Knoll gegeben habe, ein grasbewachsener Hügel nahe des Ortes der Ermordung. Diese Theorie soll inzwischen durch Videomaterial widerlegt sein. Die Warren-Kommission stellte 1964 fest, dass Oswald der einzige Schütze gewesen sei. Dennoch wurden auch in den Jahren danach immer wieder Organisationen wie die CIA von Verschwörungstheoretikern beschuldigt, beteiligt gewesen zu sein.

Die CIA-Theorie

Kennedy war in der Zeit vor seiner Ermordung angeblich nicht gut auf die CIA zu sprechen. Bei dem Auslandsgeheimdienst soll man Angst gehabt haben, der Präsident werde Maßnahmen gegen die CIA ergreifen. Der Verschwörungstheorie zufolge soll die CIA dem mit Kennedys Ermordung zuvorgekommen sein...

Für keine der Verschwörungstheorien gibt es Beweise. Zwischenzeitlich wurden sogar Außerirdische für den Mord an JFK verantwortlich gemacht, weil der Präsident angebliche Absprachen zwischen den Aliens und Washington aufdecken wollte...

"Ein Mann, eine Waffe, drei Schüsse"

Der ehemalige Secret-Service-Agent Clint Hill (91) ist auch 60 Jahre nach dem Attentat auf JFK fest davon überzeugt, dass es nur einen Schützen gab: "Ein Mann, eine Waffe, drei Schüsse." Hill war der Mann, der am 22. November 1963 von hinten auf die Präsidentenlimousine sprang, als die Schüsse fielen, um den Präsidenten zu retten.

Der Ex-Agent hat gerade eine neue Ausgabe seines Bestsellers "Five Days in November" herausgegeben, einschließlich eines Nachworts, das sich mit den anhaltenden Verschwörungstheorien beschäftigt. "Im Moment sind nur noch sehr wenige Leute übrig, die an diesem Tag anwesend waren, und wir werden alle bald weg sein, und es wird niemand mehr da sein, der die Fakten erzählt", sagte Hill dem "People"-Magazin.

Hill stimmt der Schlussfolgerung der Warren-Kommission zu, dass Lee Harvey Oswald ein Einzeltäter war. Zu den vielen Verschwörungstheorien sagt er, diese seien "Theorien, keine Fakten".