US-Wahlen 2024: Das würde sich ändern, sollte Donald Trump gewinnen
In den USA steht ein Wahlkampf wie kein anderer bevor: Kamala Harris und Donald Trump könnten 2024 die Zukunft des Landes entscheidend prägen. Während Harris als Vertreterin der sozialen Modernisierung gilt, setzt Trump auf strikte Kontrolle und konservative Werte.
Die Wahl von Harris oder Trump (der vor Kurzem eine rätselhafte Andeutung zu den Wahlen gemacht hat) könnte Amerika in völlig unterschiedliche Richtungen lenken – die gegensätzlichen Positionen der beiden versprechen weitreichende Konsequenzen für die Zukunft der USA zu haben. Wir werfen heute einen Blick auf die wichtigsten Positionen von Harris (der im Wahlkampf ein ziemliches Missgeschick unterlaufen ist) und Trump in zentralen Themenbereichen.
Innenpolitik in den USA: Auf dem Weg zur mehr Freiheit oder mehr Regulationen?
Sollte Kamala Harris (über die Trump bereits wilde Behauptungen aufgestellt hat) Präsidentin werden, würde sie den Schwerpunkt auf eine gerechtere Gesellschaft und ein inklusives Wirtschaftssystem legen. Unter ihrer Führung könnte es eine Stärkung des sozialen Sicherheitsnetzes geben, mit Initiativen für Krankenversicherungsreformen, die sowohl den Zugang verbessern als auch bestehende Programme erweitern. Auch der Schutz von Minderheiten und benachteiligten Gruppen, insbesondere der LGBTQ+-Gemeinschaft, könnte durch neue Gesetze und stärkeren Schutz vor Diskriminierung ausgebaut werden. Harris hat in dieser Hinsicht schon lange eine sehr liberale Einstellung, hatte im Jahr 2004 Bradley Witherspoon und Raymond Cabone getraut, wie NBC News berichtet. Damals gab der ehemalige Bürgermeister von San Francisco, Gavin Newsom, gleichgeschlechtlichen Paaren bereits die Möglichkeit, zu heiraten; die Ehen wurden allerdings vom Obersten Gerichtshof von Kalifornien nur wenige Monate später wieder annulliert.
Ein weiterer Schwerpunkt wäre die Stärkung der Arbeitnehmerrechte und eine Reform des Bildungssystems. Harris strebt an, Mindestlöhne zu erhöhen (laut CNN auf 15 US-Dollar pro Stunde), Gewerkschaften zu stärken und mehr in den öffentlichen Bildungssektor zu investieren, um allen Bevölkerungsschichten bessere Chancen zu bieten. Ziel ist es, wirtschaftliche und soziale Barrieren zu senken, was für viele Amerikaner:innen einen deutlichen Wandel zu einem gerechteren, sozialeren Staat bedeuten könnte.
Mit Donald Trump als Präsident könnte die Innenpolitik sich stark auf eine Deregulierung und die Einschränkung bestimmter Bürgerrechte fokussieren. Trump plant eine erhebliche Reduzierung von föderalen Regulierungen, was den Wirtschaftssektor befreien und Unternehmen stärken soll. Sein Ansatz zielt darauf ab, die Rolle des Staates in der Wirtschaft zu minimieren und Steuern für Unternehmen weiter zu senken. Diese wirtschaftsfreundliche Politik könnte jedoch auch zu Konflikten mit Arbeits- und Umweltschutzinitiativen führen.
Auch in gesellschaftspolitischen Fragen würde Trump einen konservativen Kurs einschlagen. Er hat angekündigt, LGBTQ+-Rechte stärker einzuschränken und eine konservative Auslegung der Genderfrage durchzusetzen. Besonders der Zugang zu geschlechtsbejahenden Maßnahmen könnte unter seiner Präsidentschaft weiter eingeschränkt werden, was einen deutlichen Kurswechsel gegenüber den Fortschritten der letzten Jahre bedeuten würde.
Immigrationspolitik in den USA: Reformpläne auf beiden Seiten
Kamala Harris strebt eine umfassende Einwanderungsreform an, die auf Humanität und Integration basiert. Sie unterstützt die Schaffung eines legalen Pfads zur Staatsbürgerschaft für Millionen von Migrant:innen, die sich bereits in den USA aufhalten, darunter sogenannte Dreamer, die als Kinder illegal ins Land kamen. Harris befürwortet die Aufstockung von Ressourcen für Asylverfahren, um die Bearbeitungszeiten zu verkürzen und den humanen Umgang mit Flüchtlingen zu verbessern. An der Grenze möchte sie die Bedingungen sicherer gestalten und den Fokus auf die Ursachen der Migration in Mittelamerika legen, um die Migrationsströme langfristig zu stabilisieren
Zusätzlich sieht Harris vor, die Programme zur Familienzusammenführung zu stärken und bürokratische Hürden für legale Einwanderung abzubauen. Ihre Pläne würden das aktuelle Einwanderungssystem überarbeiten und Reformen einführen, die darauf abzielen, die Rechte und Integration von Migrant:innen in die Gesellschaft zu fördern. Durch diese Maßnahmen hofft sie, die USA als ein Land darzustellen, das sich durch seine Offenheit und Toleranz gegenüber Menschen aus anderen Ländern auszeichnet
Mit Trump an der Macht würde sich die Einwanderungspolitik auf eine strikte Abschreckung und Grenzkontrolle fokussieren. Trump plant, das "Remain in Mexico"-Programm sowie die Titel-42-Richtlinie wieder einzuführen, um Asylsuchende an der Grenze zurückzuhalten. Er hat angekündigt, eine der größten Deportationswellen in der Geschichte der USA zu organisieren, die Nationalgarde einzusetzen und neue Maßnahmen zur Abschiebung von Migrant:innen zu implementieren. Zudem möchte er eine verschärfte ideologische Überprüfung von Migrant:innen einführen, um "radikale" Einwanderer:innen vom Eintritt in die USA auszuschließen
Ein zentraler Bestandteil seiner Politik wäre außerdem die Abschaffung des Geburtsrechts für Kinder illegaler Einwanderer:innen, was Trumps restriktiven Kurs weiter verstärken würde. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die USA gegen illegale Migration abzuschotten und das Einwanderungssystem so zu reformieren, dass es hauptsächlich der nationalen Sicherheit und wirtschaftlichen Interessen dient. Trump setzt dabei auf eine Abschreckungsstrategie, die das bisherige Einwanderungssystem drastisch verändern würde
Wirtschaft und Klima: Saubere Energien vs. Aufhebung von Umweltauflagen
Kamala Harris würde ihre wirtschaftspolitischen Maßnahmen auf soziale Gerechtigkeit und ökologische Nachhaltigkeit ausrichten. Ihr Plan umfasst Investitionen in den Ausbau der sauberen Energien und grüne Arbeitsplätze, unterstützt durch Subventionen und steuerliche Anreize. Harris setzt sich für eine gerechtere Einkommensverteilung ein und plant, Unternehmen stärker zur Verantwortung zu ziehen, indem sie Arbeitsrechte stärkt und den Mindestlohn erhöht. Diese Strategie verbindet wirtschaftliches Wachstum mit Klimazielen und soll den Weg in eine nachhaltigere und sozial gerechtere Wirtschaft ebnen.
Donald Trump würde sich stark auf die Förderung fossiler Brennstoffe und eine umfassende Deregulierung konzentrieren, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Er plant, Umweltauflagen zurückzufahren, die unter Biden eingeführt wurden, und fossile Energieprojekte, wie die Erdölförderung, zu priorisieren, so das Council on Foreign Relations. Trump argumentiert, dass diese Maßnahmen Arbeitsplätze schaffen und die USA energieunabhängig machen würden, und sieht die Klimapolitik der Demokrat:innen als Hindernis für die Wirtschaft. Dies geht einher mit seiner skeptischen Haltung gegenüber dem Klimawandel und seiner Kritik an internationalen Klimazielen
Außenpolitik und die Frage nach der Beziehung mit der NATO
In der Außenpolitik würde Harris den multilateralen Ansatz fortführen, den die Biden-Regierung bereits verfolgte. Sie betrachtet die NATO als unverzichtbar für die globale Sicherheit und würde sich für eine enge Zusammenarbeit mit den Verbündeten stark machen, um Herausforderungen wie den Ukraine-Konflikt und Spannungen im Indo-Pazifik zu bewältigen. Harris befürwortet zudem eine zurückhaltende, aber gezielte Unterstützung der Ukraine, gekoppelt mit diplomatischen Initiativen, um den Krieg langfristig zu lösen. In Bezug auf China würde sie auf Kooperation bei globalen Themen wie dem Klimawandel setzen, gleichzeitig aber Menschenrechtsfragen zur Sprache bringen.
Trumps außenpolitischer Kurs würde eine America First-Mentalität annehmen, was eine skeptische Haltung gegenüber der NATO und multilateralen Vereinbarungen beinhaltet. Er könnte erneut drohen, sich aus der NATO zurückzuziehen, wenn die Verbündeten nicht mehr in die Verteidigung investieren. Laut Politico habe er Anfang des Jahres gesagt, er würde die Russen ermutigen 'mit Mitgliedsländern, die das Ziel der Verteidigungsausgaben noch nicht erreicht haben, zu tun, was immer sie wollen'.
In Konflikten wie dem Ukraine-Krieg würde Trump weniger auf direkte Unterstützung setzen und sich auf diplomatische Verhandlungen konzentrieren, um die amerikanische Einmischung zu minimieren. Im Umgang mit China würde er auf harte Handelspolitik setzen und die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit der USA durch einseitige Maßnahmen und Zölle stärken, um Arbeitsplätze im Inland zu schützen.
Eins ist auf jeden Fall klar: Je nachdem, wer die Wahl gewinnt, wird sich die politische Landschaft in den USA drastisch unterschiedlich entwickeln.
Auch interessant:
Donald Trump sagt in Podcast, es gebe schlimmere Feinde als Nordkorea: "Haben größeres Problem"
Donald Trump vom ehemaligen Stabschef des Weißen Hauses als "autoritär" bezeichnet
McDonald's kann aus bestimmtem Grund nicht bestätigen, ob Kamala Harris dort jemals gearbeitet hat
Verwendete Quellen:
NBC News: Gay couple married by Kamala Harris during San Francisco’s ‘Winter of Love’ reunites with VP
CNN: Harris unveils support for $15 minimum wage after slamming Trump’s McDonald’s visit
Council on Foreign Relations: The 2024 Candidates on Foreign Policy
Politico: Trump’s Plan for NATO Is Emerging
ChatGPT