Romy Schneider: Die Stasi hatte sie im Visier

Romy Schneider wurde von der Stasi bis nach Frankreich verfolgt
© Sunset Boulevard@Getty Images
Romy Schneider wurde von der Stasi bis nach Frankreich verfolgt

Romy Schneider ist den meisten vor allem als süße und unschuldige Sissi bekannt. Doch die Schauspielerin war ein durchaus politischer Mensch, der für andere eingesetzt hat.

Romy Schneider hat sich als Kaiserin Elisabeth in der Sissi-Trilogie in die Herzen aller Zuschauer gespielt und wird bis heute mit ihrer Rolle in Verbindung gebracht. Doch hinter der Schauspielerin steckt ein intelligenter und tiefgründiger Mensch, weit mehr als eine oberflächliche Filmdiva, der sich für seine Mitmenschen interessiert und eingesetzt hat. Und das hatte Folgen.

Romy Schneider wollte sich mit Wolf Biermann treffen

Im Romy-Schneider-Museum in Klein Loitz befindet sich ein Exponat, mit dem wohl die wenigsten Fans gerechnet haben: eine Stasi-Akte über die Schauspielerin. Museumsleiterin Ariane Rykov erklärt dem NDR, was es mit der Akte auf sich hat:

In Romys Akte sind ihre Wohnorte in Hamburg und Berlin erfasst. Es ist erfasst, mit wem sie sich getroffen hat. Es ist erfasst, dass sie [den Liedermacher] Wolf Biermann kennenlernen und sich mit ihm treffen wollte.

Der Grund für die Akte: Die Stasi unterstellt der Schauspielerin, dass sie Mitglied im "Komitee für Freiheit und Sozialismus" ist. Dieses macht auf die vielen politischen Gefangenen in der DDR aufmerksam und setzt sich für eine Freilassung oder Einreise in die Bundesrepublik ein. Grund genug für das Ministerium für Staatssicherheit Romy Schneider genauestens zu beobachten

Verfolgung bis nach Frankreich

Dabei sind in der Akte immer wieder Begriffe wie "Suchauftrag" und "Fahndungsersuchen" zu lesen, erzählt Ariane Rykov. "Man hat akribisch ihren Aufenthaltsort dokumentiert" und sie dabei bis nach Frankreich verfolgt. Denn auch dort hat Romy Schneider berühmte und einflussreiche Freunde, die das Schutzkomitee finanziell unterstützen und es weiter wachsen lassen.

Entgegen der Behauptungen der Stasi soll Romy Schneider allerdings kein Mitglied im Komitee gewesen sein und so ist es am Ende lediglich bei der Beobachtung der Schauspielerin geblieben.