Brigitte Macron: Diesen beleidigenden Spitznamen bekommt sie von der französischen Presse
Brigitte Macron ist durchaus bewusst gewesen, dass sie sich durch die Heirat mit dem über 20 Jahre jüngeren Emmanuel Macron unablässiger Kritik aussetzt. Auch wenn sie sich mittlerweile an vieles gewöhnt hat, gibt es einen ganz bestimmten Ausdruck, den sie nur ungerne hört.
Brigitte Macron hat vor über vier Jahren den Élysée-Palast mit ihrem Mann bezogen. In dieser Zeit sorgt ihr Äußeres oft für Aufsehen, aber auch der Altersunterschied zu ihrem Ehemann wird oft kritisiert.
Altersunterschied sorgt für Kritik
Nach und nach haben sich die Franzosen daran gewöhnt, viele unter ihnen sind aber immer noch irritiert vom Altersunterschied, der den 43-jährigen Emmanuel Macron von seiner 67-jährigen Ehefrau trennt.
Brigitte Macron hat sich an die Angriffe gewöhnt, aber ein Wort stößt ihr in dieser Diskussion besonders sauer auf. Genau dazu sagt die ehemalige Französischlehrerin dem französischen Sender RTL:
Es gibt ein Wort, das ich verabscheue, es ist "Cougar". Was soll denn das für ein Wort sein!
Sie soll ein "Cougar" sein
Eine schnelle Suche in Internetlexika kann dann eine Antwort auf die Frage der französischen First Lady liefern, das französische Lexikon Larousse gibt hierfür beispielsweise an:
Eine meist über 40-jährige Frau, die darauf aus ist, viel jüngere Männer zu verführen oder Liebesbeziehungen mit solchen zu unterhalten.
Das französische Lexikon ordnet diesen Begriff eindeutig als "abwertend" ein. Brigitte Macron hat also allen Grund, sich hierüber aufzuregen. Auf RTL stellt sie fest, dass sie nicht nur auf junge Männer steht:
Ich habe mich immer zu Männern meines Alters hingezogen gefühlt. [...] Emmanuel Macron ist hier eine Ausnahme gewesen.
Dennoch gesteht die Gattin des französischen Präsidenten ein, dass sie kein Traumpaar sind, trotzdem aber ein Recht auf ihre Partnerschaft haben, ohne sich ständig entschuldigen zu müssen. Brigitte Macron erklärt hierzu auf RTL:
Unsere Partnerschaft gibt es, weil er es gewollt hat und weil ich es gewollt habe. Natürlich sind wir aber kein Traumpaar.
Trotz der die beiden trennenden 25 Jahre, handelt es sich um eine solide Partnerschaft, die auch durch alle Stürme nicht ins Wanken gerät, die sich bei der Lenkung eines Staates zusammenbrauen können. Das ist das einzig Wichtige.
Der Schwung des jungen Präsidenten ist auf perfekte Weise komplementär zur beruhigenden Erfahrung von Brigitte Macron. Mit ihrer besonderen Fähigkeit zum Zuhören schlägt sie auch bisweilen verschiedene Minister in ihren Bann.
Eine Trumpfkarte für Emmanuel Macron
Allen hartnäckigen Frotzeleien zum Trotz, stellt Brigitte Macron auf gewisse Art eine Verbindung zwischen ihrem Mann und den Franzosen her. Sie schlägt auch eine Brücke zwischen den Generationen.
Als Präsidentin der "Fondation Hôpitaux de Paris - Hôpitaux de France", einer Stiftung zur Verbesserung des Patientenlebens in Krankenhäusern, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, kümmert sich die Frau von Emmanuel Macron auch um die sogenannte "Opération Pièces Jaunes", bei der es sich um das Kindeswohl dreht.
Brigitte Macron weiß auch die junge Generation für sich einzunehmen, gerade aufgrund ihres Zuhörens. Viele ihrem Ehemann nahestehende Personen sind deshalb der Ansicht, dass junge Menschen ihre Aussagen eher wahrnehmen als die der Ministerin für Hochschulbildung, Forschung und Innovation, Frédérique Vidal.
Letztlich ist Brigitte Macron auch ein Vorbild für Frauen, die mit jüngeren Männern zusammenleben. Diese freuen sich darüber, dass es jetzt auch möglich ist, eine solche Beziehung in aller Öffentlichkeit zu leben.
Und sie lehnen es wie die Präsidentengattin ab, als "Cougar" bezeichnet zu werden. Brigitte Macron wird gewissermaßen zu einem Vorbild, das ihnen den Weg öffnet, indem sie ihre Stimme erhebt.