Nicht nur Politiker: "Reichsbürger" wollten auch Lanz und Maischberger vor ein "Kriegsgericht" führen
Aktuell müssen sich 27 Verdächte aus dem "Reichsbürger"-Netzwerk vor Gericht verantworten. Dabei gelangen immer mehr schreckliche Details ihres Putsch-Plans an die Öffentlichkeit.
Es liest sich wie aus einer gewalthaltigen Dystopie: Derzeit läuft – nach einer erfolgreichen Razzia Ende 2022 – ein Prozess gegen 27 Mitglieder der rechtsextremen "Reichsbürger"-Gruppierung. Und die Anklagepunkte haben es in sich. Nun wurde bekannt: Nicht nur Politiker:innen sollten vor ein "Kriegsgericht" gestellt werden, sondern auch einige bekannte Journalist:innen.
Rechtsextrem und schwer bewaffnet: Die "Reichsbürger"
Die "Reichsbürger", ein Netzwerk rund um Heinrich XIII. Prinz Reuß, zählen als gefährliche und schwer bewaffnete rechtsextreme Gruppierung. Sie sinn davon überzeugt, dass es in Europa "Kinder-Gefängnisse" gibt, in denen eine "geheime Weltregierung" illegale und gefährliche Experimente durchführe.
Dies hätten sie beweisen und die vermeintlich involvierte deutsche Regierung stürzen wollen. Dafür orderten sie jede Menge Waffen – und sollen sich sogar Uniformen zugelegt haben, die denen der NS-Armee ähneln. Informationen über diesen Plan sickerten jedoch durch und so konnte der Putsch dank einer deutschlandweiten Großrazzia verhindert werden.
"Reichsbürger" planten brutalen Putsch-Versuch
Ende April müssen sich 27 Verhaftete vor Gericht verantworten, da der Plan vorsah, Politiker:innen zu verhaften und einige sogar "zu exekutieren". Laut Anklageschrift, die über 100 Seiten umfasst, hab man sich innerhalb der Gruppe darauf geeinigt, im Rahmen des Putsches auch Tote in Kauf zu nehmen.
Aus Unterlagen der "Reichsbürger" sei zudem hervorgegangen, dass bereits ein "rechtsextremes Schattenkabinett etabliert" worden sei, welches die politischen Geschicke des Landes hätte übernehmen sollen. Dazu war mehrfach die Rede von einem "Kriegsgericht", dem man die verhafteten Politiker:innen hätte vorführen wollen.
Dabei hätten auch Journalisten gefangen genommen werden sollen
Wie BILD jetzt unter Berufung auf die Anklageschrift berichtet, wollte die Gruppe des 72-Jährigen Anführers allerdings nicht nur Politiker wie Scholz, Lauterbach und Merz verhaften, sondern auch bekannte Journalist:innen. So sollen unter anderem Markus Lanz und Sandra Maischberger ganz oben auf der Liste der zu verurteilenden Moderator:innen gestanden haben.
Grund dafür sei wohl unter anderem, dass sie den vermeintlich lügenden und betrügenden Politiker:innen der gemäßigten Parteien eine Plattform bieten während Reichsbürger und andere Gruppierungen als Verschwörungstheoretiker und/oder Fanatiker abgespeist würden.
Welche Anklagepunkte, Motive und Namen noch auf der langen Liste stehen, ist bisher noch nicht bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass spätestens am 29. April mehr Klarheit herrschen dürfte – wenn die 27 Festgenommenen vor die Jury treten.
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Verwendete Quellen:
BILD: Putsch-Truppe um Prinz Reuß: „Reichsbürger“ wollten Lanz und Maischberger verhaften
BILD: Weitere Anklage! Reichsbürger wollten Lauterbach entführen