In Plauderlaune: Oliver Kahn spricht über Kritik von Hoeneß und die Trainersuche beim FC Bayern
Oliver Kahns Karriere als Bayern-Boss wurde beendet. Dem war ein ziemlicher Streit mit Uli Hoeneß vorausgegangen. Wie der Ex-Keeper heute über all das denkt, hat ein nun in einem Interview verraten.
Oliver Kahn und der FC Bayern München gehören eigentlich zusammen wie Pech und Schwefel. Das war zumindest lange der Fall. Doch seine Karriere als Club-Funktionär war nicht von langer Dauer. Wie der ehemalige Weltklasse-Torhüter heute darüber denkt und ob er immer noch im Clinch mit Uli Hoeneß liegt, hat er jetzt ausgeplaudert.
Oliver Kahn spricht offen über Nagelsmann-Entscheidung
Alles begann mit der Entscheidung von Kahn und Salihamidžić, Nagelsmann als Bayern-Trainer freizustellen. Mittlerweile ist das junge Trainertalent für die DFB-Elf zuständig und leistet dort solide Arbeit.
Im Gespräch mit Sport Bild kam Oliver Kahn auf die damalige Entscheidung zu sprechen und ntwortete auf die Frage danach, ob sie ein Fehler war:
Entscheidungen muss man immer im zeitlichen Kontext sehen, in dem sie getroffen wurden. Wir haben damals den sportlichen Erfolg gefährdet gesehen und deshalb diese bestimmt nicht einfache Entscheidung getroffen. [...] Ich habe schon öfter gesagt, dass ich es ganz schlecht fand, wie diese Entscheidung dann umgesetzt wurde. Das ist nicht gut abgelaufen, und das beschäftigt mich heute noch.
Er glaubt aber an ein mögliches Comeback
Er ist also nach wie vor davon überzeugt, dass die Entscheidung zwar aus damaliger Sicht richtig gewesen sei – die Umsetzung jedoch alles andere als gut.
Dennoch kann sich der einstige Bayern-Keeper sehr gut vorstellen, dass Julian Nagelsmann noch einmal zu den Bayern zurückkommt. Das sei immerhin schon öfter vorgekommen:
Warum soll er nicht eines Tages zum FC Bayern zurückkehren, nachdem er weitere Erfahrungen gemacht hat? Das war mit einigen Bayern-Trainern so, allen voran Jupp Heynckes, aber auch Giovanni Trapattoni und Ottmar Hitzfeld, die allerdings in eher reiferem Alter zu Bayern München zurückgekehrt sind.
Nach Entlassung: So denkt er heute über Uli Hoeneß ...
Kahns Entlassung als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München war ein ziemlicher Streit mit Uli Hoeneß vorangegangen. Und auch danach hörte man von Letzterem noch viel Kritik über den Ex-Vorstand.
Im Interview wurde Oliver Kahn natürlich darauf angesprochen – und gab sich überraschend versöhnlich. Er habe zwar derzeit keinen Kontakt zu dem 72-Jährigen, geht aber schon davon aus, dass man sich wieder versöhnen werde:
Ich werde nicht vergessen, dass er mich 1994 zum FC Bayern geholt hat. Und irgendwann sollte dann auch mal alles gesagt sein zu diesem Thema. Die vielen positiven Momente und große Emotionen, die ich mit dem FC Bayern in 18 Jahren erlebt habe, überwiegen bei Weitem die negativen. Ich musste schon öfters schwierige Dinge verarbeiten. Dann braucht man eine Zeit, schüttelt sich – und dann geht es weiter. Uli Hoeneß und ich werden sicher irgendwann wieder an einem Tisch sitzen und miteinander sprechen.
... und seinen Ex-Verein
Auch auf den FC Bayern kam Oliver Kahn zu sprechen. Dem fühle er sich nach wie vor verbunden, auch aufgrund seiner eigenen Karriere, und wünscht dem neuen Vorstand nur das Beste – dennoch erfolge er das Ganze nicht mehr so intensiv wie zuvor:
Ich bin immer noch Fan des FC Bayern, das wird auch so bleiben. Ich verfolge nicht mehr das Tagesgeschäft, beschäftige mich mit anderen Themen und bin viel unterwegs. Wenn es sich ergibt, schaue ich die Spiele natürlich.
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Verwendete Quellen:
Sport Bild: Ex-Boss bricht sein Schweigen: Wie Kahn wirklich über Bayern und Hoeneß denkt
Sky Sport: Oliver Kahn über Hoeneß, Nagelsmann, FC Bayern und Ambitionen: Kahn glaubt an Hoeneß-Aussprache & Nagelsmann-Comeback